Yoga Sutra 1,2
योगश्चित्तवृत्तिनिरोधः
yogaś-citta-vṛtti-nirodhaḥ
Yoga-Geist-Gedanken-zur-Ruhe-kommen
Das Alltagsbewusstsein ist im Streben nach Wohlstand und Anerkennung gebunden und getrieben. Es sind auch die alltäglichen Gedanken und Gefühle gemeint die entstehen, wenn man sich aufregt,
ohne es zu wollen, oder abgelenkt wird, wenn die innere Ruhe verloren gegangen ist, egal ob man Wahres erkennt oder irrt, ob man sich etwas einbildet oder sich erinnert.
Alle Bewegungen des Geistes kommen oder gehen, ohne dass man wirklich Einfluss auf ihr Kommen und Gehen ausüben kann.
Manchmal tritt die Bindung stärker hervor und man fühlt die eigene Getriebenheit. Meist ist man sich allerdings der Bindung wenig oder gar nicht bewusst.
Die Bewegungen des Geistes, cittavritti, sind wichtig. Sie bildend jedoch nur die äußere Schale, die Oberfläche menschlicher Identität.
Meditation wird als Technik beschrieben, unseren Geist ohne Ablenkung auszurichten, um in einen ausgeglichenen Geisteszustand zu gelangen.
Meditation beginnt zu wirken, wenn nirodha geschieht, das „Zur-Ruhe-Kommen“ der gebundenen Geistesbewegungen, wenn sich innerer Abstand zu Gedanken, Gefühlen, Bedürfnisse und Wünsche
einstellt.
In der inneren Sammlung wird ein Prozess der Entschleunigung gefördert, in dem sich Verkrampfungen und Blockaden lösen und die innere Getriebenheit nachlässt. Die Erfahrung innerer Ruhe nimmt
zu.
Es stellt sich ein integrierter Zustand ein, in dem Verbundenheit mit dem Wesenskern und Wesentiefe des eignen Selbst möglich ist. Hier ist die Quelle der Urenergie, aus der wir schöpfen können.